3 Fragen an Simon Kramer

Nach der Regie für die Werkstatt-Produktion „An der Decke leuchten die Sterne“ und der Leitung mehrerer Theaterwerkstätten inszeniert Simon Kramer erstmals die diesjährige Produktion mit dem jugendclub. 

Wie laufen die Proben?

Simon Kramer: Da es meine erste Produktion ist, habe ich noch nicht die ausgereiften Erfahrungswerte, um alles vorgängig am Schreibtisch planerisch antizipieren zu können.

Ich merke in der Zusammenarbeit, was die Bedürfnisse und Erwartungshaltungen der Spielerinnen sind. Und meine Ansage, dass ab September das Textbuch überflüssig sein sollte, zwar klar war, aber sich dies in den Proben nicht so gezeigt hat. Ich bin mir bewusst, da im Proberaum einen Kompromiss gestalten zu müssen zwischen meiner Regie-Erwartung, inszenieren zu wollen, und dem Bedürfnis des Ensembles, Textsicherheit zu gewinnen und die Figur zu vertiefen. Das gelingt momentan recht gut.

Ich bin für meinen Regie-Teil erstaunt, wie sehr auch nur punktuelles Ausprobieren inszenatorischer Ideen hilfreich ist, um wiederum vorbereitend auf eine nächste Probe differenzierter zu werden und gewisse Vorentscheidungen treffen zu können. Dieses parallele Mitspielen im Kopf finde ich eine spannende Herausforderung.

Wie bist du auf „Marsmädchen“ gestossen, und was fasziniert dich daran?

Als das Ensemble feststand, habe ich nach passenden Stücken mit entsprechender Rollenverteilung gesucht. Unter fünf möglichen Stücken war „Marsmädchen“ beim Ensemble klarer Favorit.

Mich fasziniert die Symbolik, welche im Titel steckt und widersprüchliche Gefühle eines jungen Menschen zu fassen versucht, der sich manchmal weg aus dem Alltag wünscht, aber in den Wogen des Lebens auch nach Verankerung sucht.

Sechs junge Frauen sind auf der Bühne, das Stück heisst „Marsmädchen“. Richtet es sich explizit an ein weibliches Publikum?

Es kann schon sein, dass sich durch diese beiden Umstände des Titels und der Ensemble-Zusammensetzung Mädchen und junge Frauen direkter angesprochen fühlen.

In der Geschichte geht es um eine erste Liebe zwischen zwei jungen Menschen und um Freundschaften. Wobei die einen Verbindungen an Bedeutung verlieren und sich auch überraschend neue Freundschaften ergeben. Und da meine ich, dass dies geschlechterübergreifend interessiert.

Die Fragen stellte Claudia Rüegsegger.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.